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11.08.2017 09:16 Alter: 7 yrs
Kategorie: Allgemein
Von: OE6GUE, OE6HUD

Filedday 2017 in Timmersdorf

Wie schon in den letzten Jahren veranstaltete die Leobener Ortsstelle ADL606 gemeinsam mit dem Alpine Sportflieger Club Leoben am jeweiligen letzten Freitag im Juli einen kleinen "micro-" fieldday am Flugplatz Timmersdorf.


Timmersdorf mit Regenbogen

Die gemeinsame Wurzel für das Funken sowie das Fliegen bildet der Begriff "Amateur". Beide Gruppen betreiben ihr Hobby aus reiner Liebhaberei, aufgrund der erforderlichen Ausbildung und ständigem Übung wiederum hochprofessionell, anderereseits wird dabei kein einziger Euro verdient. Ja, man verbraucht sein Geld dafür und deshalb wird der Begriff "Amateur", der zwar große Freude an der Sache ausdrückt, mitunter belächelt und leicht abwertend gebraucht: Seid ihr von der Telekom oder "nur" Funkamateure? Seid ihr Flugkapitäne oder "nur" Privatpiloten? Die Funkamateure funken mit ein wenig Strom um die ganze Welt, die Segelflieger fliegen nach einem kurzen Schlepp, von ein paar hundert Metern Höhe über Timmersdorf aus bis in die Schweiz und wieder zurück. Die einen nutzen die elektromagnetischen Wellen und deren Ausbreitungsgesetze nach Maxwell, die anderen die Wellen und Aufwinde der Luft und gleiten optimal nach den Theorien von MacCready. Was diese Amateure leisten zeigen die Vereinsgeschichten von über 90 Jahre Österreichischer Versuchssender Verband sowie fast 70 Jahre Alpine Sportflieger Club Leoben.


Nun an jenem Freitag halfen alle Hände mit, die Antennen waren am abgesperrten Parkplatz im Nu errichtet:

  • Eine 18m hohe J-pole,
  • zwei 80m-G5RV,
  • eine drehbare 2m  9-El. Yagi,
  • eine EZ-Military,
  • eine Chameleon MIL Whip,

... und bald war man in der gemütlich eingerichteten  Fliegerwerkstätte empfangsbereit in SSB und CW. Das Funkwetter war nur mäßig, trotzdem konnten zahlreiche QSOs speziell nach Deutschland, Polen,  Frankreich und sogar nach Qatar gefahren werden. Dass auch bei diesem Hobby nach einem langen Tag der Magen knurrt ist wohl verständlich, das gemeinsame Grillen an diesem warmen Sommerabend wurde wahrlich genossenund dabei entwickelte sich ein ganz netter Plausch.

 

Ein Flugplatz bietet für einen Not- & Katastrophenfall immense Infrastruktur. Um diese dann schnell und optimal nützen zu können wurden Vorschläge zur Verbesserung erarbeitet. Wanddurchführungen mit Antennensteckfeldern an Innen- und Außenwänden, stabile Mastbefestigungen an der Bausubstanz sowie wenige -zig Meter fest verlegtes Antennenkabel würden einen schnell notwendigen Funkeinsatz enorm erleichtern. Auch eine netzunabhängige Stromversorgung mittels Fotovoltaik oder Windgeneratoren welche von Notstromakkus gepuffert wird ist erstrebenswert. Jedenfalls sollen die Synergien von Funkern und Fliegern weiterhin genutzt werden, um gemeinsamen "Aufwind" zu bringen. Und auch in einem Jahr, so der gemeinsame Tenor, soll es wieder am letzten Freitag im Juli einen "micro-" field day am Flugplatz Timmersdorf geben.


Den Fliegern sei gesagt: Der nächste Amateurfunkkurs beginnt am 16. September 2017, wieder am Grazer Institut für Kommunikationsnetze und Satellitenkommunikation: (http://www.oe6.oevsv.at/aktivitaeten/kurs/).
Und für Funker, die hoch hinaus wollen: Das Fliegen kann man das ganze Jahr über in der Timmersdorfer Flugschule erlernen: (www.segelflug.at).


Beide Gruppen haben hohen Männer Anteil, dehalb hier der Appell an die Damen: In beiden Vereinen sind Damen - Funkerinnen sowie Fliegerinnen - herzlich willkommen! Abschließend noch eine nette Gemeinsamkeit: Sowohl im Funk als auch in der Luft ist es ein großes Ereignis der Natur, nämlich genau dann, wenn die Welle steht.


OE6HUD Wolfgang und
OE6GUE Günther